Ramadama im Regenwald
Eine Münchnerin in Amazonien
Als die vielbeschäftigte Münchner Verlegerin Mascha Kauka vor 35 Jahren zu einer Urlaubsreise
nach Südamerika aufbrach, ahnte sie nicht, wie nachhaltig diese Reise ihr weiteres Leben
beeinflussen sollte. Doch was sie damals im Regenwald Ecuadors erlebte, ließ die erfolgreiche
Unternehmerin nicht mehr los. Profitorientierte Holzgesellschaften drohten den Lebensraum der
Indios zu zerstören und wollten die Ureinwohner aus ihren Heimatdörfern vertreiben. Als sich
einige Regenwaldbewohner in ihrer verzweifelten Lage an Mascha Kauka wandten und sie um
Hilfe baten, war praktisch der Startschuss für das unermüdliche Engagement der Münchnerin und
ihrer Stiftung Amazonica gefallen. Seither sind zahlreiche Projekte zum Schutz des letzten
tropischen Regenwalds der Erde zusammen mit den dort beheimateten indigenen Volksgruppen
entstanden.
Die „Lebensformen“-Autoren Petra Dilthey und Uli Schwarz haben Mascha Kauka auf einem ihrer
unzähligen Aufenthalte im ecuadorianischen Amazonasgebiet mit der Kamera begleitet. Sie
besuchen eine Schule in einem der Amazonica-Musterdörfer, Sharamentsa, im Osten des
Landes. Die Lehrkräfte unterrichten dort in einem Schulhaus in traditionellem Baustil mit modernen Lehrmethoden. Schon früh werden die Schüler mit Naturschutz und Nachhaltigkeit konfrontiert. Jeden Freitag sammeln die Kinder nach Schulschluss waldfremden Müll ein. So ist der urbayerische Begriff „Ramadama“ in Sharamentsa seit langem in den
Sprachschatz der indigenen Bevölkerung eingegangen. Wir treffen Veronica, eine speziell ausgebildete
Wanderhebamme, die sich im ganzen Gebiet um die Gesundheitsvorsorge von Müttern und Kindern kümmert und den Elektroingenieur Holger in Yuwints. Er ist der erste seiner Volksgruppe, den Shuar, mit Universitätsabschluss und versorgt die Region mit nachhaltig produziertem Strom.
Mascha Kauka hofft, dass Holger auch andere Waldbewohner dazu animieren kann, sich an einer
Universität ausbilden zu lassen. Denn die heute 70-Jährige ist von der Idee überzeugt, dass
moderne Technologie im Regenwald nur im Einklang mit traditionellen Werten und dem Naturschutz sinnvoll genutzt werden kann. Deshalb arbeitet die Stiftung Amazonica mit den Ureinwohnern Hand in Hand, um das Amazonasbecken zu erhalten und zukunftsorientiert zu gestalten.
Ein Film von Petra Dilthey und Uli Schwarz
AMAZONICA auf